Meine Ziele

Gemeinsam viel erreichen.

Christian Pospischil - Bürgermeister Attendorn

In den letzten Jahren haben wir Attendorn spürbar nach vorne gebracht. Bürgermeister, Rat und Verwaltung haben Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern dafür gesorgt, dass Schwung in unsere Stadt kommt und sie ihr Potenzial besser nutzt, ohne unsere finanziellen Spielräume zu überreizen. Durch kräftige Investitionen haben wir gemeinsam unsere charmante Innenstadt wieder attraktiver gestaltet. Aber auch die öffentliche Infrastruktur im ganzen Stadtgebiet haben wir durch hohe Investitionen in Schulen, Sportstätten oder Feuerwehrhäuser auf einem hohen Standard gehalten und teilweise noch ausgebaut. Daran möchte ich in den kommenden fünf Jahren anknüpfen.

Im kommenden Jahrzehnt kommen jedoch auch neue Herausforderungen auf uns zu. Die Digitalisierung, der demographische Wandel oder der Klimawandel erfordern pfiffige Ideen und entschlossenes Handeln. Lassen Sie uns gemeinsam aus Herausforderungen Chancen machen und Antworten auf die Fragen unserer Zeit finden! Ich möchte als Bürgermeister die Bürgerinnen und Bürger dabei einbeziehen, Konzepte für die Zukunft zu entwickeln und sie ebenso entschlossen wie das Innenstadtentwicklungskonzept zusammen mit Rat und Verwaltung umsetzen.

Die folgenden zehn Schwerpunkte möchte ich gemeinsam in den fünf Jahren mit ihnen angehen.

1. Eine rundum attraktive Innenstadt

Wir lieben es alle, durch eine belebte Innenstadt zu flanieren und einen Einkaufsbummel in einem gemütlichen Straßencafé ausklingen zu lassen. Oder bei einem Fest auf einem schönen Platz mit Ambiente Gott und die Welt zu treffen.

Das alles bietet unsere Innenstadt. Und obwohl der Internethandel dem Einzelhandel vor Ort Konkurrenz macht, haben wir es geschafft, in Attendorn die Zahl der Leerstände zu senken und die Frequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Das ist maßgeblich durch städtische Investitionen beispielsweise in das Benediktiner Wirtshaus oder das Kino gelungen.

Ich möchte das Innenstadt-Entwicklungskonzept als Bürgermeister bis zum Jahr 2023 abschließend umsetzen. Der Bahnhof wird ab Sommer 2020 endlich zum Jugend- und Kulturzentrum umgebaut. Durch Einzelhandelsprojekte am ehemaligen Busbahnhof und in der Wasserstraße haben wir die Chance, das Einkaufsangebot in Attendorn breiter aufzustellen. Im Tiefbau wird in den Jahren 2020 und 2021 der Schwerpunkt auf dem barrierefreien Umbau von Marktplatz und Kirchplatz liegen. Im Jahr 2023 soll die Wasserstraße barrierefrei und attraktiver gestaltet werden. Und dazwischen?

Da möchte ich im Jahr 2022 mit allen Attendornerinnen und Attendornern sowie vielen Gästen aus nah und fern den 800. Geburtstag unserer Stadt in einer rundum erneuerten und attraktiven Innenstadt feiern, die sich trotzdem ihren historischen Charme bewahrt hat.

2. Starke Dörfer, starkes Ehrenamt

Rund um unsere Stadt liegen unsere schönen Dörfer verteilt, eins schöner als das andere. Das Beste am Leben im Dorf ist jedoch die Dorfgemeinschaft. Alle kennen sich, alle helfen sich untereinander, alle feiern zusammen. Das schätze ich auch an Ennest, wo ich groß geworden bin und mittlerweile wieder wohne.

Aufgabe der Stadt ist es meiner Meinung nach, das Gemeinschaftsleben in den Dörfern nach Kräften zu fördern und die Dorfgemeinschaften zu unterstützen. Das trägt auch dazu bei, dass die Dörfer aktiv und lebenswert bleiben. Dabei spielen die Vereine eine noch größere Rolle als in der Stadt. Insofern ist die Förderung des Ehrenamtes hier umso wichtiger und ein Beitrag für lebendige Dörfer.

Außerdem ist es mir wichtig, auch die öffentliche Infrastruktur in den Dörfern aufrechtzuhalten. Deswegen möchte ich, dass die Stadt weiterhin kräftig in Schulen, Sportstätten oder Feuerwehrhäuser auf den Dörfern investiert und diese auf dem neuesten Stand hält. Die Stadt tut auch gut daran, die Entstehung und Nutzung von öffentlichen Treffpunkten zu fördern, sei es auf Dorfplätzen oder in geschlossenen Räumen. Denn nachdem die Dorfkneipen vielerorts geschlossen sind, brauchen die Menschen auf den Dörfern Treffpunkte, wo sie ihre Kontakte und die Gemeinschaft pflegen können.

3. Wohnraum für alle

Es ist gut, dass Attendorn ein gefragter Ort zum Leben ist. Teilweise ist Wohnraum aber zu knapp und zu teuer geworden. Deshalb müssen wir uns bemühen, für alle Einkommensgruppen angemessenen Wohnraum zu schaffen.

Eine besondere Herausforderung ist dies im Bereich des bezahlbaren oder sozialen Wohnungsbaus. Die Stadt hat ein gelungenes Pilotprojekt für den sozialen Wohnungsbau am Osemundweg realisiert. Daneben wurde ein Förderprogramm für die Bereitstellung von günstigem Wohnraum durch Private auf den Weg gebracht.

Diesen Weg müssen wir weitergehen. Ich möchte mit verschiedenen Akteuren, insbesondere der Wohnungsgenossenschaft des Kreises Olpe, weitere Projekte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf den Weg bringen.

Daneben ist es ebenfalls wichtig, maßvoll und mit Augenmaß Baugrundstücke zur Verfügung zu stellen. Gerade in den Dörfern sollten Bauwillige auch die Möglichkeit haben, ein Eigenheim zu bauen und im eigenen Dorf bleiben zu können. Natürlich darf der Flächenverbrauch insgesamt nicht mehr so groß sein wie bis in die Neunziger Jahre. Aber nur mit Baulücken wird es auch nicht gehen.

Dafür ist der Wohnstandort Attendorn einfach zu gefragt.

4. Ein innovativer Standort für Bildung, Gewerbe, Forschung und Entwicklung

Attendorn ist ein bärenstarker Wirtschaftsstandort. Das soll so bleiben. Davon profitieren die Bürger durch ein sehr gutes Arbeitsplatzangebot und die Kommune durch hohe Gewerbesteuerzahlungen. Dies ist für mich Verpflichtung genug, weiterhin für Entwicklungsperspektiven für unsere Unternehmen zu sorgen, indem wir vorsorglich Gewerbeflächen bereitstellen, die Steuersätze niedrig halten und in eine moderne Infrastruktur investieren.

Außerdem sollten wir als Stadt alle Initiativen unterstützen, die auf den Ausbau des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Attendorn hinauslaufen. Mit der LEWA, dem Automotive Center Südwestfalen, den Entwicklungszentren vieler Mittelständler, vor allem aber mit dem Know how der Beschäftigten unserer Unternehmen sind die Grundlagen gelegt, damit die Technik der Zukunft am Standort Attendorn entsteht.

Investieren sollten wir vor allem auch in die Köpfe. Ich möchte Attendorns Schulen bestmöglich für das digitale Zeitalter ausstatten. Ich glaube, dass neue Lernformen auch neue Lernumgebungen erfordern. Deshalb ist es unsere Aufgabe als Schulträger in die Schulen zu investieren, um modernes Leben, Lernen und Lehren dort möglich zu machen.

Und letztlich wäre eine engere Verzahnung von Wirtschaft und Schulen gerade im Bereich der MINT-Fächer wünschenswert, um die Jugendlichen besser auf den Übergang in die Berufswelt vorzubereiten und die Unternehmen bei der Suche nach Nachwuchsfachkräften zu unterstützen.

5. Digitalisierung, moderne Verwaltung und die Arbeit von morgen

Die Digitalisierung kann man als Schreckgespenst sehen. Ich meine, wir sollten sie als Chance nutzen, unseren Alltag in vielen Bereich zu erleichtern. Nichts hat uns so eindringlich gezeigt, wie wichtig das digitale Arbeiten werden kann, wie die Corona-Krise.

Wir sind dabei, in Attendorn eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und haben bereits fünf Schwerpunkte festgelegt: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verwaltung, die Vernetzung von Stadt und Dorf sowie die Wirtschaft sollen digital unterstützt werden. Für diese Sektoren möchte ich mit den jeweiligen Akteuren Pilotprojekte identifizieren und umsetzen.

Zum Beispiel kann die Verwaltung durch digitale Dienstleistungen schneller und bürgerfreundlicher werden. Oder: Online-Sprechstunden helfen gerade in Corona-Zeiten dabei, bequem und sicher von zu Hause aus mit dem Arzt sprechen zu können.

Wichtig ist mir, dass dabei alle Bevölkerungs- und Altersgruppen einbezogen werden. Eine digitale Spaltung möchte ich in Attendorn vermeiden. Deshalb brauchen wir Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote gerade für die ältere Generation, damit alle am digitalen Leben teilhaben können.

6. Zusammenhalt und Integration

Attendorn ist eine reiche Stadt. Aber trotzdem brauchen Mitbürgerinnen und Mitbürger unsere Solidarität und Unterstützung, denen es nicht so gut geht. Ob es um arme Menschen geht, Menschen mit Behinderungen, Obdachlose, Flüchtlinge, vereinsamte oder erkrankte Menschen – das Engagement für den Nächsten ist groß und ausgeprägt in unserer Stadt. Gerade in der Flüchtlingskrise haben bewundernswert viele Menschen in unserer Stadt mitangepackt.

Mir ist es wichtig, dass die Stadt besonders das große ehrenamtliche Engagement für Schwächere in unserer Gesellschaft fördert. Ein Meilenstein in dieser Hinsicht war die Eröffnung des Sozial- und Begegnungszentrums „lebensfroh“ der Evangelischen Kirche mit Förderung durch die Stadt. Aber auch weiterhin müssen wir darauf achten, dass es zielgenaue Hilfsangebote für Menschen in allen Notlagen gibt und dadurch Zusammenhalt und Teilhabe in unserer Stadt fördern.

Besonders gilt dies für Kinder und Jugendliche. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass alle Kinder und Jugendlichen am Bildungs- und Freizeitangebot in der Stadt teilnehmen können. Die offene Ganztagsschule unterstützt die Stadt Attendorn schon jetzt deutlich stärker als die Nachbarkommunen. Im Ausbau der Ganztagsangebote von Schulen und Kindergärten sehe ich einen wichtigen Hebel, um Kindern aus schwierigen Verhältnissen eine gelingende Bildungslaufbahn zu ermöglichen.

7. Klimaschutz und klimafreundliche Mobilität

Ob der Bezug von Energie von erneuerbaren Energieträgern für alle städtischen Gebäude, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die energetische Gebäudeertüchtigung oder das Projekt „Ökoprofit“ mit Unternehmen in der Stadt – die Hansestadt Attendorn tut einiges für den Klimaschutz.

Es steht aber auch in Attendorn fest, dass die bisherigen Anstrengungen nicht reichen, das Klima zu schützen und den Klimawandel zu bremsen. Deshalb, so meine ich, müssen wir die Nutzung erneuerbarer Energie in jeder Form ausbauen. Beispielsweise könnte Dächer städtischer Gebäude für Photovoltaikanlagen genutzt werden und diese auch im privaten Bereich gefördert werden. Auch die Schaffung von Grüninseln und beschatteten Bereichen in der Stadt ist in Zeiten immer heißerer Sommer notwendig.

Mir ist aber auch wichtig, Alternativen zum Auto in Attendorn attraktiver zu machen. Sicher, wir werden auf dem Land weiterhin stark auf das Auto angewiesen sein. Das hindert uns aber nicht daran, gerade den Radverkehr auszubauen und in Fahrradwege und –freundlichkeit zu investieren. Und auch wenn die Stadt nicht für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist, können wir ihn durch neue Angebot wie einen Citybus, der zwischen dem Schwalbenohl und der Innenstadt pendelt, ergänzen.

Das verbessert auch die Mobilität gerade von Jugendlichen und älteren Menschen, die kein Auto haben. Genau daher ist es wichtig, auch an die Mobilität solcher Menschen auf den Dörfern zu denken. Ob Carsharing, Mitfahrer-App, Anruf-Sammel-Taxis oder Dorfauto – lassen Sie uns nach den besten Ideen suchen!

8. Weiche Standortfaktoren verbessern, Lebensqualität erhöhen

Die nächsten Jahre werden von einem verschärften Fachkräftemangel geprägt sein, weil sich die geburtenstärkten Jahrgänge langsam in Richtung Ruhestand orientieren. Außerdem wird der Anteil der Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung deutlich zunehmen. In einer solchen Situation muss eine Stadt neben Arbeitsplätzen auch eine hohe Lebensqualität bieten, damit sich Nachwuchskräfte hier niederlassen bzw. hier bleiben.

Attendorn kann sicherlich mit einer schönen Innenstadt, schmucken Dörfern und einer wunderschönen Landschaft punkten. Wir müssen aber auch das Freizeit- und Kulturangebot weiter ausbauen. Wir können zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn wir die Möglichkeiten zur Naherholung für Einheimische erweitern und Attendorn damit gleichzeitig als Ziel für Touristen stärken. Deshalb möchte ich in den nächsten Jahren vor allem die Waldenburger Bucht als unseren touristischen Ankerpunkt ausbauen.

Ebenfalls entscheidend für die Lebensqualität ist die Erhaltung der Gesundheitsversorgung vor Ort. Schon jetzt arbeitet die Stadt mit verschiedensten Akteuren aus dem Gesundheitssektor im „Zukunftsforum Gesundheit“ zusammen. In den nächsten Jahren wird es eine wichtige Aufgabe für uns sein, daran mitzuwirken, dass auch in Zukunft genügend niedergelassene Ärzte für die Attendorner Bevölkerung zur Verfügung stehen.

9. Internationale Zusammenarbeit und Demokratie stärken

Leider haben alle westlichen Demokratien mit nationalistischen Kräften zu kämpfen, welche die Demokratie von innen bedrohen und das Zeitalter der internationalen Zusammenarbeit beenden möchten. Wir in Attendorn haben dagegen Zeichen für Aussöhnung und Frieden gesetzt. Mit dem viel beachteten und ehrenamtlich getragenen Projekt „Attendorn Shalom 2018“ und dem Abschluss der ersten Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Rawicz, aber auch mit einer aktiveren Rolle innerhalb des Internationalen Hansebundes.

Ich möchte dafür sorgen, dass Attendorn weiterhin weltoffen bleibt und Zeichen für Demokratie, Frieden und Versöhnung setzt. Lassen Sie unsere Stadt zu einem Aktivposten für ein einiges Europa und eine gerechte und friedliche Welt machen!

10. Es geht um die Stadt, nicht um Parteien.

Natürlich gehöre ich der SPD an und teile ihre Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Diese Werte sind für mich Richtschnur meines politischen Handelns, nicht das Parteiprogramm oder persönliche Beziehungen. Insofern war es für mich selbstverständlich, die frühere rot-grüne Landesregierung zu kritisieren, wenn es nötig war, aber auch mit Politikern anderer Couleur im Sinne unserer Stadt zusammenzuarbeiten.

Denn in der Politik, gerade in der Kommunalpolitik, sollte die Sache im Vordergrund stehen. Im Sinne der Sache habe ich mich bis jetzt nach Kräften bemüht, Lösungen zu finden und mich für alle Menschen gleichermaßen, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit oder von ihrem Status, einzusetzen. Das möchte ich so fortsetzen und mit allen im Stadtrat vertretenen Demokraten zum Wohl unserer Stadt zusammenarbeiten.

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