Kompromiss für Höchstspannnungsleitung gefunden

11. Juli 2019

Viele Attendorner sind besorgt wegen des geplanten Ausbaus der Hochspannungsleitung zu einer Höchstspannungsleitung. Für den engen Korridor zwischen Attendorn und Ennest, in dem die Trasse verläuft, wurde in einem aufwendigen Moderationsverfahren ein guter Kompromiss gefunden. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung gestern das Ergebnis des Moderationsverfahrens bestätigt und damit zur städtischen Position im Planungsverfahren erhoben.

Inhaltlich ist es gelungen, eine Einigung bezüglich der Trassenführung zu finden. Die Trasse soll geradliniger verlaufen. Daher kann auf einige extrem breite Winkelabspannmaste (d.h. Eckmaste) verzichtet werden. Außerdem sollen in diesem Bereich eigens entwickelte, schlanke Tonnenmasten statt der breiteren Donaumasten verwendet werden. Diese werden zwar in der konventionellen Stahlgitterbauweise gebaut, die Leiterseile sind aber so kompakt wie einem Vollwandmasten angeordnet. Hierdurch lassen sich sowohl deutliche optische Verbesserungen erzielen als auch eine Reduzierung der Immissionen. Der Wermutstropfen ist: Die Reduzierung bleibt hinter den Erwartungen zurück, weil im Moderationsverfahren deutlich geworden ist, dass die derzeitige gesetzliche Regelung keine optimale Einstellung der Phasenbelegung der Leitung zulässt.

Trotzdem lässt sich sagen: Die Attendorner Politik hat nun ihre Hausaufgaben gemacht. Weitere Verbesserungen bzw. Reduzierungen der Immissionen lassen sich nur durch Änderungen auf bundespolitischer Ebene bewerkstelligen. Dies gilt ebenso für eine Erdverkabelung wie auch für eine optimierte Phasenbelegung.

Die Ergebnisse des Moderationsverfahrens machen nicht euphorisch, sie sind aber dennoch äußerst zu begrüßen. Möglich gemacht haben das das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die sich für einen besseren Gesundheitsschutz der Anwohner eingesetzt haben, ohne auf bloße Verhinderung gesetzt zu haben. Auch dem Vorhabenträger, der Amprion GmbH, ist für seine Kompromissbereitschaft zu danken. Daneben gilt der Dank dem externen Moderator und letztlich allen, die sich in mehrstündigen Sitzungen tief in eine hochspezialisierte Materie eingearbeitet haben. Dieses Moderationsverfahren ist damit ein gutes Beispiel für eine gelungene Bürgerbeteiligung; sie hat die Planung besser und das Verfahren transparenter gemacht.

Das Moderationsverfahren tagte von Herbst bis zum Juni nahezu monatlich. Mit am Tisch saßen Vertreter der Firma Amprion GmbH, Bürger aus verschiedenen Wohngebieten sowie von Rat und Verwaltung. Die lokalen Politiker aus Bundestag, Landtag und Regionalrat waren mit beratender Stimme eingeladen. Dazu gesellten sich je nach Thema Experten auf juristischem oder technischem Gebiet.

Das Foto zeigt übrigens die Bestandssituation im Wohngebiet Meisenstraße/Schwalbenohl. Vor allem dort soll der Abstand zur neuen Leitung deutlich vergrößert und damit die Immissionen verringert werden.

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